Die Sache mit den Wechseljahren

Veröffentlicht am 23. August 2025 um 15:22

Ich glaube der "Wechsel" vom Kind zum Erwachsenen ist in dem Sinne einfacher, dass man hineinwächst. Und im besten Fall voller Vorfreude, auf das was kommt. 

Der Wechsel aber raus aus der Fruchtbarkeit, der Weiblichkeit, hin zu einer ziemlichen Wampe, trockener Haut, Falten und vieler, vieler Gebrechen psychischer und physischer Natur, der ist gewaltig. Zurück bleibt man, sobald man es erkannt hat, als komplett umgekrempelter Mensch....die einen leichter, die anderen schwerer, aber alle gehen wir anders aus dieser Phase raus, auch die Männer im übrigen, nur nicht ganz so einschneidend hormonell.....

Niemand redet übrigens von all den Dingen die nicht im Lehrbuch stehen. Frauen in den Wechseljahren werden abgestempelt zu Trockenheit an Stellen wo man sie nicht braucht, einige Kilos mehr und schlechter Laune.

Da ist aber so viel mehr, und zwar schon VOR der Menopause....mich persönlich haben die 2 Jahre vorher an den Rand gebracht. Die Zyklen wurden kürzer und kürzer, die Blutung stärker und stärker. An den ersten 2 Tagen konnte ich eigentlich theoretisch garnicht aus dem Haus. Die Blutung war so elementar, dass irgendwann eine massive Anämie sogar eine Op. verhindert hat. Von den Schmerzen die diese Teufelsaustreibungen verursachten reden wir erst garnicht. Und natürlich, Murphys Gesetz, immer dann wenn man es nicht brauchte, wichtige Arzttermine, Urlaubsreisen, Sportevents oder endlich Wochenende, die Lebensqualität war zu mindestens 50% hin.....gleichzeitig entwickelte sich eine dermaßen starke Histaminintoleranz, dass ich 2 Jahre ca. so gut wie nichts mehr essen konnte, geschweige denn Ibu nehmen, ohne mit massiven Darmproblemen, Hautjucken und vor allem, Herzstolpern! unfassbar belastet zu sein.....die Gelenke fingen an zu Schmerzen, die Kinderseele kroch hervor und wollte aufgearbeitet werden, und dann kam auch noch Corona und damit die für mich sehr elementare Belastung des begleitens meiner Kinder. Die schulische Last auch noch zu tragen, Danke, das macht mir heute noch Magenschmerzen......geschweige denn die Psychen meiner Kinder, aber das sind andere Geschichten....ich hoffe ich hab sie halbwegs gut da durch bekommen.....

"dann geh doch mal zum Arzt".....brachte leider nichts, niemand will diese Dinge hören oder drauf reagieren....oder versteht den Zusammenhang nicht. Geholfen hat mir ironischwerweise am besten eine Heilpraktikerin, die die Östrogendominanz erkannte und mein Frauenarzt mit einstieg (ohne es zu verstehen aber er hat es mitgemacht) und mir mit Progesteron durch die letzten Zyklen geholfen hat und meinte "halten sie durch, es ist bald geschafft"....6/22 die letzte Periode, eine enorme Erleichterung. Weiß man aber eben da noch nicht, seufz.....3 Monate später wurde mir klar es könnte soweit sein und 1 Jahr später war ich einfach nur noch erleichtert....

Die Teufelsaustreibungen war ich also los, nicht aber das Herzstolpern, die Gelenke, eine Frozen Shoulder, das schreien der Seele die gehört werden wollte.....das suchen nach SINN und Liebe.....die Vergesslichkeit, das erkennen der Neurodivergenzen bei uns allen. Von ADS zu Hochsensibilität ist alles dabei.....das aufarbeiten des inneren Kindes, eine nie endende Arbeit, denn ist ein Task geschlossen, ploppen 3 Neue auf.....(seufz)

 

Inzwischen sind 3 Jahre rum, ich bin Postmeno....der Östrogenspiegel ist jetzt auch im Keller, die Falten sprießen, der Bauch wächst, die Seele schreit nach Aufmerksamkeit und Sinn im Leben, und die Gelenke wenn ich morgens die Treppe runtergehe....Die Histamingeschichte ist aber so gut wie weg, das Herzstolpern nur noch selten (nach endlosen wachen Nächten deswegen), mein Gehirn dagegen ist Matsch und hat hochgradig ADS, während ich eins anfange, geh ich weg und mach 10 andere Dinge und am Ende bei Punkt eins zu sehen-oh, da war ja was....

Und natürlich ist die Kombination aus Wechseljahren und Pubertät mal 2 echt erlabend, hust, aber ja, wir machen es ganz gut.....und kommen hoffentlich alle lebend da raus. 

 

Fazit...gefühlt wechselt alles. Der Körper, die Wahrnehmung, das Fühlen, das Denken, und nichts ist bei der einen wie bei der anderen! achtet aufeinander, jede hat ihr Päckchen und ihre "Leiden" und wenn ich eines inzwischen weiß-es tut unfassbar gut "gesehen" zu werden und einfach so genommen werden wie man eben ist. Ich möchte an nichts mehr arbeiten müßen, ausser an MIR, denn wer mich jetzt nicht nimmt wie ich bin, der kann es auch in Zukunft lassen.

 

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.